Mit Brandt und Merkel zur Hanf-Legalisierung

Presseerklärung zum GMM Berlin vom 13.05.2015

Am Samstag findet das Berliner Event zum Global Marijuana March statt. Der Umzug unter dem Motto „Mehr Hanf wagen!“ führt ab 13 Uhr von der Warschauer Brücke zum Weinbergspark und beruft sich auf zwei Bundeskanzler.

Poster des GMM2015 in Berlin - Mehr Hanf wagen!Als die sozialliberale Koalition im Herbst 1971 das Betäubungsmittelgesetz in den Bundestag einbrachte, war nur Wenigen klar, wie weit sich die Regierung Brandt damit von den selbst gesteckten Zielen entfernte. Man wolle mehr Demokratie wagen, hatte der Lieblingskanzler aller Sozialdemokraten nur zwei Jahre vorher erklärt. Auch die christdemokratische Angela Merkel dachte wohl kaum an die acht Millionen deutschen CannabiskonsumentInnen, als sie im Jahr 2005 erklärte, ihre Regierung wolle mehr Freiheit wagen.
Dennoch nehmen die OrganisatorInnen der Berliner Demonstration im Rahmen des Global Marijuana March (GMM) beide PolitikerInnen beim Wort und fordern Freiheit und Demokratie endlich auch für HanffreundInnen, so Steffen Geyer, Leiter der Versammlung, zu der er am kommenden Samstag einige hundert TeilnehmerInnen erwartet.

Der unter dem Motto „Mehr Hanf wagen!“ stehende Umzug ist Teil des weltweiten Aktionstages „GMM“, an dem sich in diesem Jahr rund zwei Dutzend deutsche Städte beteiligen. Zwischen Rostock und Kempten nahmen bereits mehr als 6.000 Menschen an GMM-Aktionen teil. Ziel der dezentralen Bemühungen ist es, die Forderung nach Legalisierung in die Fläche zu tragen, so Steffen Geyer, denn Freiheit und Demokratie sind für CannabisnutzerInnen leider noch immer keine Selbstverständlichkeit.
Sichtbarer Beweis für diese gern als „Luxusproblem“ verunglimpfte These sind laut Geyer die mehr als 160.000 Strafverfahren wegen Cannabis allein im vergangenen Jahr. Schlimmer noch – mit den „Drogen“ Haschisch und Marihuana wurde 1971 auch die jahrtausendealte Medizin Hanf verboten.

Für das Festhalten an dieser historischen Fehlleistung ihres Amtsvorgängers trägt die Bundeskanzlerin unmittelbar Verantwortung. Die GMM-OrganisatorInnen fordern Merkel deshalb zu einem symbolischen Kniefall vor den Opfern der Repressionspolitik auf. Ganz wie es Brandt einst tat.

Neben vielen RednerInnen aus der deutschen Legalisierungsszene sind die Veranstalter besonders auf Thomas Isenberg (MdA) gespannt. Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedete erst kürzlich mit der SPD Berlin-Mitte „Eckpunkte einer neuen liberaleren Drogenpolitik“.


Für ihre Fragen zum GMM Berlin 2015 steht ihnen der Versammlungsleiter Steffen Geyer unter Telefon 0178/6594399 oder per Email steffen@hanfparade.de gern zur Verfügung.

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